Bisher sind wir in dieser doch turbulenten Wetterlage ziemlich glimpflich davongekommen, denn so fiel das Gewitter am gestrigen Morgen mit 5 bis 20 l/qm vergleichsweise harmlos aus und am gestrigen Abend tobten sich die Zellen dann eher in Unterfranken aus.
Auch der heutige Mittwoch verspricht ein eher ruhiger, aber sehr schwüler Geselle zu werden, bevor wir die volle Kapelle für den morgigen Donnerstag erwarten dürfen:
Auf der Vorderseite eines großräumigen Tiefdruckkomplexes strömt weiterhin ein feucht-warme sehr labile Luftmasse ein, die unter dem Aufzug von Tief LAMBERT (ein kleines, aber sehr wetterwirksames Tief) unter Hebung gerät. Zwar ist die exakte Zugbahn von LAMBERT noch nicht metergenau sicher, aber der grobe Ablauf für morgen scheint nach gegenwärtigem Stand folgendermaßen zu werden:
Am Morgen zieht ein erster, eher kleinerer Cluster von Südwesten kommend durch die Region, der tendenziell eher die südlichen und südöstlichen Ecken der Region mit Gewittern samt Starkregen trifft, ein nördlicheres Ausgreifen aber durchaus denkbar ist. Richtige Unwettergefahr geht hiervon – nach aktuellem Stand – maximal vereinzelt aus.
Dieses Gebilde zieht dann unter Abschwächung am Vormittag samt ein paar letzten Schauern ab und macht erstmal Platz für Sonneneinstrahlung, die es zwingend bedarf, damit abends das große Kino geboten wird.
Eine Komödie könnte das aber nicht werden: Einzelne Zellen, teils gruppiert und vor allem Richtung Unterfranken oder Thüringen auch als Systeme weisen ab dem späten Nachmittag von Südwesten heranziehend ein erhebliches Potential für Schwergewitter auf, die neben Hagelschlag (2-4cm) auch Böen um und über 100 km/h sowie heftigen Starkregen bringen können. Auch Tornados muss man hier ins Kalkül ziehen! Generell weist die Atmosphäre morgen Parameter auf, die so selten vorkommen und dann auch noch, für die Schwergewitterbildung, so „gut“ zusammenpassen.
Man muss allerdings eins erneut sagen: Diese Wetterlage ist sehr knifflig und wenige kleine Änderungen könnten am Ende bedeuten, dass der Kelch an uns vorüber geht und wir nur etwas Regen samt Blitz bekommen. Für den Nordwesten Deutschlands (Starkregen) und den Süden und Osten (Hagel, Starkregen, Orkanböen) sieht die Sache nämlich etwas „sicherer“ aus, wir sind mal wieder zwischen den Stühlen.
Ab Freitag beruhigt sich das Wetter dann allgemein und wir erwarten ruhiges Sommerwetter ohne Unwetter.
Wir melden uns beizeiten mit weiteren Lageupdates, wollen jetzt hier aber auch noch nicht die große Panikkeule schwingen. Passt morgen dennoch etwas auf euch auf!
Eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de 🙂
PS: Das Bild haben wir gestern Abend von Oberstoppel (Haunetal) aus geschossen. Wer erkennt den Berg? 😉
Hinterlasse jetzt einen Kommentar