Wie bereits im gestrigen Ausblick angekündigt, stehen uns vor allem ab heute Nacht ziemlich ungemütliche Stunden ins Haus, deren Auslöser Sturmtief IGNATZ mit seinem Kollegen HENDRIK II ist.
Schon heute hat der Wind merklich aufgefrischt, und das wird er heute Nacht weiter tun. Als grober Fahrplan kristallisiert sich dabei Folgendes für unsere Region heraus:
Bis etwa Mitternacht kann man nochmal von etwas „Ruhe vor dem Sturm“ sprechen, womit wir verbreitet „nur“ Windböen mit bis zu 60 km/h erwarten dürften, abgesehen von der Hochrhön. Dabei streifen uns zeitweise leichte Regenfälle.
Gröberes Ungemach steht uns dann ab ca. 3 bzw. 4 Uhr bevor: Dann erreicht uns von Westen her das ausgedehnte Sturmfeld und der Wind legt innerhalb von einer guten Stunde ordentlich zu, wobei er ab 4 Uhr schon mit 60 bis 75 km/h im Tiefland und bis 90 km/h weiter oben weht. Ein Maximum scheint dann zwischen 6 und 8 Uhr anzustehen, hier sind zwischen 70 und knapp 90 km/h im Tiefland, vor allem an etwas exponierteren Stellen möglich, in der Hochrhön kann man mit Werten von 100 bis knapp 110 km/h rechnen, was einem orkanartigen Sturm entspricht. Zusätzliche Gefahr können hier einzelne Schauer (Gewitter nicht völlig ausgeschlossen!) sein, die den Höhenwind nach unten transportieren und somit die Böen-Entwicklung noch etwas verstärken.
Nur wenig lässt der Wind bis zum Mittag nach und weht dabei fast durchgängig in Sturmstärke mit bis zu 80 km/h im Tiefland (alles etwa unterhalb 700m) und weiterhin knapp 100 km/h weiter oben.
Dazu kommt am Mittag eine größere Schauerstaffel (auch hier Gewitter wieder vereinzelt möglich!) ins Spiel, am Nachmittag gefolgt von einer zweiten. Bis dahin besteht vor allem in Schauernähe noch das Potenzial für einzelne schwere Sturmböen bis 90 km/h bis ganz unten.
Laaaangsame Entspannung ist dann rückseitig der zweiten Schauerstaffel am Abend zu erwarten, denn hier nehmen die Luftdruckgegensätze etwas ab und der Wind lässt doch merklich nach.
Zum Abschluss: Es ist nicht DIE Sturmlage des Jahres und vor allem kein Horror-Orkan oder eine „extreme Wetterlage“ wie so manche Klatsch-Medien etc. behaupten. Es ist am Papier erstmal einfach ein normaler bis starker Herbststurm, der lokal eben dazu führen kann, dass mal ein Ast abbricht, ein Baum umkippt oder irgendetwas wegfliegt. Nichts, was die allermeisten von uns nicht schon mal erlebt hätten. Hervorzuheben wäre dennoch, dass viele Bäume noch voll belaubt sind, was dem Wind eine größere Angriffsfläche bieten kann.
Passt morgen einfach auf euch auf, meidet Wälder, die Hochrhön und räumt – falls nicht schon geschehen – alles weg, was nicht niet- und nagelfest ist. Dann sollten wir diese Lage schon überstehen 😉
Schönen Abend, wir lesen uns!
Eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de
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