Osthessen-Wochenendwetter 14.-15.01.2023 | Auf Sturm und volle Regentonnen, lässt der Herr den Winter kommen?

… mit einem diskreten Hochwasserhinweis im Text!

Nach relativ milden, aber eher spannungsarmen Tagen ziehen die Zügel beim Wetter nun wieder vermehrt an, was zuerst das Thema Regen/Hochwasser, dann das Thema Sturm, und in der kommenden Woche das Thema Winter betrifft (ja, genau der eiskalte Geselle, der dieser Jahreszeit vor Jahrhunderten mal seinen Namen gab).

Blicken wir kurz auf die Hochwassersituation, so zeigt sich diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch relativ entspannt, obwohl Mittwoch, gestern und heute teilweise 15 bis 30, örtlich in der Hochrhön sogar um die 50mm Regen gefallen sind. Im Vogelsberg sind die Mengen vor allem an der Südflanke sogar noch höher mit 60 bis 70mm. Im Flusslauf der Fulda haben wir somit an einigen Stationen die Meldestufe 1 überschritten, was in der Regel unproblematisch verläuft und immer mal wieder vorkommt. Im Vogelsberg ist die Lage sogar schon wieder entspannter.

Wenig entspannend sind aber die Aussichten, die zunächst von Tief EGBERT bestimmt wird und morgen von Tief FREDERIC abgelöst werden – beides absolute Anhänger der Epoche „Sturm und Drang“. Damit kommt in den nächsten Stunden bei kräftigem Südwestwind noch der ein oder andere Millimeter Regen hinzu, bevor es in der zweiten Nachthälfte vorübergehend abtrocknet und der Wind ein wenig nachlässt.
Das war dann das Kapitel EGBERT, vom Westen nähert sich jedoch schon FREDERIC mit seinem Frontensystem. Nach trockenem Start in den Samstag, der aber schon stark bewölkt verläuft, beginnt es ab dem Mittag zu regnen. Der Vorteil an der Sache: Es regnet nur einmal am Samstag. Der Nachteil: Bis auf wenige Pausen regnet es vor allem in der Rhön (hier vornehmlich südliche Hälfte), von Fulda bis Schlüchtern und im Vogelsberg dann bis Sonntagfrüh durch. Zusammengerechnet fallen verbreitet erneut rund 20 l/qm, in der Rhön und im Vogelsberg auch um 40 l/qm, in exponierten Staulagen sind sogar 50 l/qm durchaus drin, was ganz nah an der Schwelle zum Unwetter steht. Dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich, dass zum Sonntag hin einige Flüsse, aber auch kleinere Bäche, über die Ufer treten und wir es mit der Meldestufe 2 zu tun haben werden! Im Nordteil der Region fallen zwar „nur“ 10 bis 20 l/qm, aber auch hier sind die Böden bad quackevoll. Bei Höchstwerten von 5 bis 8°C weht vornehmlich ab dem Mittag ein starker, örtlich auch stürmischer Südwestwind.

Am Sonntag sind die Wasserspiele am Himmel im Großen und Ganzen morgens beendet, nachfolgend ziehen jedoch noch ein paar Schauer durchs Land. Da mit diesem Wetterwechsel vorher der Durchgang der Kaltfront verbunden war, kann der Regen zum Schluss auf den Hochlagen der Rhön sogar schon in Schnee (Ja, Schnee!) übergehen. Tagsüber nimmt der Südwestwind wieder zu und weht stark bis stürmisch, ohne aber nennenswert gefährlich zu werden. Bei den Temperaturen merken wir langsam, dass sich etwas Änderung abzeichnet, weil es mit 3 bis 6°C doch kühler wird.

Nun zum Ausblick, und der verspricht für die Winterfreunde wieder etwas Spannung: Am Montag haben wir abermals mit einem Tief (vermutlich hört es auf GERO) zu tun, das zwar räumlich kleiner, aber ziemlich intensiv daherkommt und neben Sturmböen (in den Hochlagen möglicherweise schweren Sturmböen!) auch einen Mix aus Regen und oberhalb von 400 bis 600m auch Schnee bringen kann! Meteorologisch wird diese Phase dann hochspannend, da sich einige kleine Tiefs über Mitteleuropa eingraben, gleichzeitig aber auch gemäßigte Polarluft einströmt. Für die Hochrhön könnte das wenigstens ab Dienstag eine winterliche Episode einläuten, in tieferen Lagen wird es eher die Definition von „usselig“ mit Regen, Schnee und etwas Frost im Wechsel.

In diesem Sinne, sorry dass es schon wieder so ein Wälzer geworden ist 😀 Habt ein schönes Wochenende und wir melden uns, wenn sich was tut.

Eure Wetterfische von Osthessen-Wetter.de 🙂

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