Osthessen-Wetterwarnung 23.05.2022 | (Schwere) Gewitter am Montag

Momentan kann man fast sagen: Nach den Gewittern ist vor den Gewittern, denn am morgigen Montag wiederholt sich die Wetterlage von Freitag fast 1:1, zumindest was die Grundzüge angeht.
Tief #FINJA ist morgen nämlich ein neuerliches Gewittertief, welches von Frankreich kommend in den Nordwesten Deutschlands zieht und dabei auf seiner Südostflanke feucht-warme und instabile Luftmassen heranführt, die abermals zu Gewittern mit unwetterartigen Auswüchsen neigt. Einen Unterschied haben wir aber im Vergleich zum Freitag: Die Dynamik, genauer gesagt die Windverhältnisse in der Atmosphäre sowie die Windscherung, ist weniger „gut“ ausgeprägt, was insbesondere das Risiko von Tornados (von denen wir am Freitag gleich drei mit einer Stärke von mindestens F2 hatten!) herabsenkt.

Nichtsdestotrotz ist hier und da leider wieder mit Unwettern zu rechnen, was dieses Mal vor allem für den Starkregen gilt, der in der angesprochenen Luftmasse gut und gerne mal zwischen 20 und 40, örtlich auch um 50l/qm innerhalb einer Stunde erreichen kann. In besonders gut organisierten Zellen oder bei linienartigen Entwicklungen sind ebenfalls Böen bis 100 km/h sowie bei Neubildungen Hagel von 2 bis 4cm denkbar.

Zur Terminierung: Möglicherweise werden wir es erneut mit einer gewissen Staffelung der Gewitter zu tun haben, wobei der erste Rutsch schon am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr von Südwesten kommend durchziehen kann. Der zweite, wahrscheinlich noch etwas kräftigerer Schub ist dann am Abend zwischen 20 und 23 Uhr zu erwarten, aber hier ist noch nichts in Stein gemeißelt sondern da kommt es morgen auf den Nowcast an.

Apropos in Stein gemeißelt: Vielfach wurden wir vor allem ab Freitagabend gefragt, wo denn die Unwetter geblieben sind und warum wir vorab so warnen, wenn doch nachher nichts passiert. Dazu sei gesagt: Wir warnen, weil wir in einem Gebiet liegen, wo es die meteorologischen Parameter zulassen und durchaus wahrscheinlich werden lassen, dass es unwetterartige Gewitter geben kann (!). Dennoch macht die Natur noch immer ihr eigenes Ding, was bedeutet, dass es regionale Unterschiede geben kann. Bei schweren Gewitterlagen gibt es immer viele Orte, an denen nicht viel passiert, aber auch einige, wo die Welt untergeht, beispielsweise Paderborn, Koblenz oder der Raum Meiningen am Freitag. Es ist eben ein „Alles kann, nichts muss“ und das kann man meistens erst kurz vorher genau definieren, wo dieses „kann“ auftreten wird.

Kommt gut in/durch den Montag, wir melden uns beizeiten mit einem Update, wenn etwas ersichtlicher wird, wo die Reise hingeht.

Eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de 🙂

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