Nur wenig Zeit zum Durchschnaufen bleibt uns aktuell, denn nach YLENIA und ZEYNEP steht mit ANTONIA nun schon das dritte Sturm-/Orkantief innerhalb von nur 4 Tagen vor unserer Haustür, und wieder einmal neigt das Wetter zu Kapriolen.
Bevor ANTONIA bei uns loslegen kann, haben wir es in den kommenden Stunden aber erst noch einmal mit WENJIN IV (ja, die vierte!) zu tun, die als kleines Randtief bzw als Randwelle von Großbritannien in Richtung Schleswig-Holstein zieht.
Mit ihr nimmt a) der Wind zu und weht heute Nacht stark, teils auch stürmisch aus Südwest, ist aber (deutlich) schwächer als beispielsweise gestern Abend oder am Donnerstag. Fast schon spannender wird diesmal der Niederschlag, denn da kommt doch mehr als nur ein bisschen vom Himmel, wobei die Schneefallgrenze wieder absinkt und ausgangs der Nacht bei rund 500m zum Stehen kommt. Vor allem in der Hochrhön wird es für ein paar Zentimeter Neuschnee reichen, die aber recht rasch vom Winde verweht sind.
Das war dann auch schon die Vorstellung von WENJIN IV, denn direkt dahinter übernimmt ab dem Mittag ANTONIA die Regie:
Zuerst kommt am Mittag ihre Warmfront von Westen auf, womit die Schneefallgrenze wieder auf über 1000m ansteigt. Ab dann regnet es also auch in der Hochrhön wieder und das teilweise durchaus kräftig, denn bis die Schneefallgrenze in der Nacht zu Montag wieder absinkt, sind rund um die Wasserkuppe, aber auch im Vogelsberg, zwischen 20 und 30, vielleicht sogar knapp 40l/qm zu erwarten. Da noch immer knapp 30cm auf der Wasserkuppe liegen, kommt hier einiges an Wasser zusammen, was an Fulda und Haune möglicherweise wieder zu Hochwasser der Stufe 2 führen wird.
Niederschlag ist das eine, aber auch der Wind wird wieder zum Thema: Weht er schon mittags stark, auf den Bergen auch stürmisch, nimmt er eingangs der Nacht weiter zu und erreicht dann auch in tiefen Lagen Sturmstärke, in den Hochlagen herrscht (erneut) schwerer Sturm.
Und noch eine Parallele finden wir zum gestrigen Abend: In der zweiten Nachthälfte zieht die Kaltfront von Nordwesten heran, wobei diese sogar von Gewittern durchsetzt sein kann. Da über der Front enorme Höhenwinde wehen, könnten diese kurzzeitig heruntergemischt werden und die Sturmsituation zumindest lokal nochmals ordentlich verschärfen. In der Hochrhön sind sicherlich wieder Böen >100km/h zu erwarten!
Dass diese Kaltfront mit richtig Macht daherkommt sehen wir auch an den Temperaturen, denn die krachen danach so richtig in den Keller, womit aber auch das Tauwetter ein jähes Ende findet. Schauer auf der Rückseite fallen dann sogar wieder bis in tiefe Lagen als Schnee (ja, wir sind immer noch im Februar, da kann das mal passieren mit dem Weißen Zeug von oben 😉 ), also am Montagmorgen im Berufsverkehr auf glatte Bäume auf den Straßen achten. Oder so ähnlich…
Weiter geht es dann schon am Montagmittag, denn hier zieht eine (weitere) Randwelle von Tief ANTONIA durch Norddeutschland, womit der Wind auf dessen Südflanke abermals zulegt und zeitweise Sturmstärke erreicht. Wie stark der Sturm hier wird, ist aber noch unsicher.
Sicher hingegen ist, dass wieder Niederschlag aufzieht, der oberhalb 500m als Schnee, darunter als Regen fällt, womit die teils angespannte Hochwassersituation darunter weitergeht.
Wir melden uns ggf. morgen mit einem weiteren Update zur Kaltfront (Gewitter) in der Nacht auf Montag und falls nötig mit weiteren Infos zur Hochwasserlage. Haltet die Ohren steif und vor allem fest, eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de 🙂
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