Turbulent geht es zu in den ersten Tagen des Jahres beim Wetter und auch die vor uns liegenden Tage schicken sich an, in Sachen Spannung noch eine Schneeschippe oben drauf zu legen.
Die Ursache für Hochspannung im Winter sind zumeist Grenzwetterlagen, bei der warme Luft aus südlichen Gefilden auf kalte Polarluft trifft. Genau in der Grenzregion kommt es dann zu intensiven Niederschlägen, diauf der „kalten“ Seite als Schnee, auf der „warmen“ Seite als Regen fallen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an die Grenzwetterlage vom 18.1.2024.
Ganz so brisant mit gefrierendem Regen wird es wohl zwar nicht, aber die Schneeoptionen reichen je nach Wettermodell von „Angezuckert“ bis zum „Flockdown“.
Schauen wir uns einmal den Verlauf nach dem deutschen ICON-Modell an: Zunächst starten wir mit letzten Schneeschauern in den Mittwoch, die spätestens am Morgen aber nach Osten abgezogen sein sollten. Dann gestaltet sich der Tag zunächst gar nicht so schlecht, phasenweise gibt es auch etwas Sonnenschein bei Temperaturen von maximal rund 3°C, ab 500/600m herrscht leichter Dauerfrost.
Abends dann zieht wie bereits am Sonntag eine Warmfront auf, die auf der Südseite zwar milde Luft im Gepäck hat, aber nur zögerlich nach Norden vorankommt. Damit setzen ab 19/20 Uhr Niederschläge ein, die anfangs noch mit Regen vermischt, alsbald aber verbreitet als leichter bis mäßiger Schnee niedergehen werden. Für einige Stunden kann es dann mitunter kräftiger schneien bevor die Frage aufkommt: Wat is mit der Warmluft?
Ja, sehr gute Frage! Diese rückt uns ab Mitternacht zusehends auf die Pelle und wird den Südteil der Region wohl treffen, sodass hier der Schnee in Regen übergeht, weiter nördlich schneit es zunächst weiter. Aber auch hier soll nach dem Willen der Modelle ab der zweiten Nachthälfte die Warmluft die Oberhand gewinnen, lediglich das Europäische Modell sieht die ganze Nacht hindurch Schnee. Bis dahin fallen verbreitet 3 bis 5, örtlich sogar knapp 10cm Nassschnee!
Da die Detalils hier schon variieren wackelt auch die Prognose für den Donnerstag wie ein Entenarsch: Nach dem Willen der Deutschen Modellkette zieht an der Luftmassengrenze ein neues kleines, giftiges Tief entlang, das bei Temperaturen von bis zu 9°C (!) erst einiges an Regen, abends aber wieder Schnee bringen kann. Dazu gesellt sich wieder ein starker bis stürmischer Südwestwind. Das europäische Modell würde erneut kräftigen Schneefall bis in tiefe Lagen bringen, da das Tief hier südlicher langziehen soll. Wir wissen also Stand jetzt, dass wir eigentlich gar nichts wissen. Immerhin.
Was klarer ist: Ab Freitag flutet uns polare Kaltluft, mit der die Temperaturen tagsüber gerade so bei 0 Grad oder etwas darüber liegen werden mit ein paar Schneeschauern.
Anbei die Übersicht für den Mittwoch (oben) und den nachfolgenden Donnerstag (unten), jeweils das deutsche ICON (links) und das europäische EZ-Modell (rechts) im Vergleich. Osthessen ist mit dem roten Punkt markiert.
Wir melden uns morgen Nachmittag mit einem weiteren Update!
Bis dahin, kommt gut in die zweite Wochenhälfte.
Eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de
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