Osthessen-Wetter Nachbetrachtung | Hochwasser am 11.03.2020

Einen Tag nachdem es doch in manchen Regionen Osthessens zu einem teils starkem Hochwasser kam wollen wir einen kurzen Blick auf das Wettergeschehen werfen.

Wetterbestimmend war am gestrigen Mittwoch eine sogenannte wellende Front über der Mitte Deutschlands, die gleichzeitig etwas wärmere Luft im Süden von kühlerer im Norden trennte. Bei einer dieser wellenden Front handelte es sich um die ehemalige Kaltfront vo Tief GISELA, die jedoch kaum mehr nach Süden vorankam und somit stationäre über Osthessen liegen blieb.

Häufig und so auch gestern geschehen kommt es an solchen stationären/wellenden Fronten zu länger andauernder Niederschlagsentwicklung, die bereits am Morgen einsetzte und besonders am Vogelsberg sowie über die Vorderrhön hinweg bis nach Thüringen für ca. 15 bis 20 l/qm Niederschlag sorgte, im Raum Alsfeld und direkt am Vogelsberg auch für 20 bis 25 l/qm.
Mit de bereits gefallenen Mengen in den vergangenen Tagen und sowieso vollen Flüssen/Gräben, reichte das bereits in Schwalmtal für erste Überflutungen.

Ab dem Mittag kam jedoch noch ein weiteres Problem dazu: Zwar ließen die flächigen Niederschläge etwas nach, aber an der Luftmassengrenze bildeten sich Schauerstaffeln aus, die immer wieder von West nach Ost zogen und damit die gleichen Gebiete (Alsfeld/Schwalmtal – Eiterfeld – Geisa) überzogen. Durch diese schauerartige Verstärkung fielen (siehe Karte, dort schön der blaue/dunkelblaue Streifen nördlich von Fulda zu sehen) nochmals rund 20 l/qm – in gerade einmal 2 Stunden! (z.B. an der Wetterstation in Arzell)

In der Folge verschärfte sich die Hochwssersituation nochmals massiv und viele Bäche und teilweise auch Flüsse traten über die Ufer. In Arzell strömten Wasser/Schlamm durch den ort, noch heftiger traf es Breitenbach/Herzberg aber auch Orte an der Haune wie Ober- und Unterhaun sowie Orte an der Nüst, hier etwa Morles.

Gut zu erkennen ist es auch im Verlauf der Pegel der Haune etwa in Philipsthal, wo die Werra relativ rasant Meldestufe 3 (!) erreichte oder aber in Lütterz, wo die Meldestufe nur knapp verfehlt wurde. Ähnlich sah es auch an der Haune in Bad Hersfeld aus, wo noch am heutigen Donnerstag die angrenzenden Wiesen überflutet waren.

Zum Schluss noch ein Blick auf die gefallenen Mengen im Messnetz Osthessen:

44.2 l/qm Schwalmtal
42.6 l/qm Arzell
32.3 l/qm Tann
9.1 l/qm Bad Salzschlirf
7.0 l/qm Müs

Es zeigen sich relativ große Unterschiede, je hdem ob noch Schauer auftraten oder nicht.

Zum Ausblick: Am Freitag noch leicht unbeständig, aber schon ab Samstag mehr und mehr Hochdruck mit steigenden Temperaturen und Sonnenschein 🙂

Schönen Abend, eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de

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