20.09.2022 Osthessen-Wetter Aktuell | Tröpfchenzählung

… mit den Aussichten für die zweite Wochenhälfte samt kurzer Einschätzung der (Ex-)Trockenheit

Dankenswerterweise konnten wir allein in diesem September schon 3 Teile der endenden Trockenheit thematisieren, sodass wir nun zu einer kurzen Zwischenbilanz kommen. Durch eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage weg von kontinentalen Blockadehochs hin zu anhaltendem Tiefdruckeinfluss mit der Zufuhr feuchter, teils subpolarer Luftmasse hat sich das Bild in der Natur von schwarz fast schon auf weiß gedreht. An vielen Ecken in der Region hat es allein in den knapp 20 Tagen des Septembers zusammengerechnet schon mehr Niederschlag gegeben als in den gesamten 3 Sommermonaten zuvor. Das ist eine absolute Hausnummer und für September nicht unbedingt zu erwarten.

Unsere Hitliste führt die Station in Wüstensachsen an, an der es sage und schreibe 174 mm Niederschlag gab, wobei vor allem die Dauerregenlage der vergangenen Woche einen signifikanten Beitrag leistete. Ein weiterer Teil besteht aber nach wie vor in teils kräftigen Schauern und Gewittern, sodass sich wieder erhebliche Differenzen auf engstem Raum ergeben können.

Beispielsweise war es im Raum Großenlüder mit 67 mm vergleichsweise trocken, während die Nachbarn in Bad Salzschlirf 150 mm verzeichnen konnten.

Eine Frage, die sich viele nun wohl stellen? Reicht das schon, damit man unter die Trockenheit einen endgültigen Haken setzen kann? Leider nein. Noch immer fehlen an manchen Orten über 100 mm, um immerhin wieder bei einer schwarzen Null zu landen. Da braucht es noch deutlich mehr feuchtes Gold von oben, was hoffentlich noch fallen wird. Die Spätfolgen der Dürre wird man zumeist eh erst im kommenden Jahr ausmachen können, je nachdem, welche Bäume (oder Waldabschnitte) einen irreversiblen Schaden genommen haben. Noch immer sind die Schichten unterhalb von etwa 30cm Tiefe viel zu trocken, hier wird es noch lange dauern, bis sich auch da der Regen bemerkbar macht und wieder pflanzenverfügbares Wasser zu finden ist.

Kurz zu den Aussichten: Die freudige Nordwestrutsche ausgelöst durch Tief REILI kommt am morgigen Mittwoch zum Erliegen, was an Hoch STEFAN liegt, der die Rutsche einfach mal dicht macht. Somit stehen ein paar ruhige Frühherbsttage an, wobei die Temperaturen mit Spitzenwerten von 15 bis 17, Freitag vielleicht sogar 18°C aber wieder deutlich angenehmer werden.
Für die Gartenbesitzer allerdings ein erster Hinweis: Ab der kommenden Nacht besteht Blümchen-Alarm! Sobald es aufklart kann die Temperatur in der noch Substanz-polaren Luftmasse in den Keller rauschen und morgens nur noch bei Werten zwischen +3 und +1°C liegen. Mancherorts (in Kältelöchern wie um Blankenau, Arzell etc.) wird das sicherlich schon für örtlichen Bodenfrost reichen, womit es für sehr empfindliche Pflanzen eng werden könnte. Habt das im Hinterkof 😉

Bis dahin, gehabt euch wohl, eure Wasserzähler von Osthessen-Wetter.de 🙂

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