
Zurzeit gibt es auf der Internetpräsenz des National Hurricane Center der USA eine nicht alltäglich Karte zu bestaunen: Dort ist KIRK eingezeichnet, der bis vor kurzem noch ein astreiner Hurrikan war und einsam und verlassen seine Kreise auf dem Atlantik zog. Das hat sich mittlerweile jedoch etwas geändert und KIRK ist nun als sogenannte „Post-Tropical Cyclone“ eingestuft, was nichts anderes bedeutet als dass sich KIRK gerade in ein außertropisches Tiefdruckgebiet umwandelt. Der Unterschied zum Hurrikan liegt hauptsächlich darin, dass das Tief nun mit der Frontalzone interagiert und Frontensysteme ausbildet. Zur Erinnerung: Ein Hurrikan hat keine Fronten im klassischen Sinne und ist im Gegensatz zu einem Tiefdruckgebiet unserer Breiten auch ziemlich symmetrisch aufgebaut – nicht zu vergessen die Eyewall mit dem häufig wolkenarmen Inneren.
KIRK also wird unser Wetter vermutlich am Donnerstag stark beeinflussen, aber wie wir nun wissen längst nicht mehr als Hurrikan sondern „nur“ noch als Sturmtief.
Dieses wird in den kommenden Stunden von der Frontalzone eingesammelt und bis Mittwoch bereits nach Frankreich geschickt, ohne viel an Intensität zu verlieren. Dort schlägt KIRK nach aktuellem Stand dann als intensives Orkantief an Land um weiter über Frankreich in unsere Richtung zu ziehen.
Hier beginnt nun das große Rätselraten: Insbesondere auf der Südflanke hat KIRK noch immer ein veritables Sturmfeld dabei, das sich auf seinem weiteren Weg durch Deutschland zunehmend abschwächen soll, jedoch sind die Unsicherheiten noch etwas größer. Sah es bis vor kurzem danach aus, als könnten auch uns in Osthessen Böen um und über 100 km/h drohen, ist bisweilen „nur“ noch ein normaler Herbststurm mit 60-80 km/h in der Spitze davon übrig geblieben. Spannender könnten vielleicht sogar die kräftigen Regenfälle sein, denn KIRK führt noch immer einiges an hochreichend feuchter Warmluft mit sich, die zu kräftigen Niederschlägen neigt.
So oder so werden wir wohl erst am Mittwoch wissen, was von KIRK übrig bleiben wird und wo er nun genau lang zieht – denn auch dort gibt es noch immer gewisse Unterschiede. Das ganz große Chaos wie von einigen einschlägigen Medien proklamiert sollte aber ausbleiben – Stand jetzt
Wir informieren euch, sollte KIRK es doch ernst meinen mit unserem Wetter.
Bis dahin, kommt gut durch die – übrigens sehr regnerische – Woche!
Eure Wetterfrösche von Osthessen-Wetter.de
Karte: nhc.noaa.gov
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