02.01.2020 Osthessen-Wetter Nachtrag | Kein Wetterfrosch mehr auf der Wasserkuppe

An dieser Stelle wollen wir noch einen kleinen Nachtrag zu einem, in unseren Augen traurigen Vorgang, auf der Wasserkuppe liefern:

Seit Anfang des vorherigen Jahrhunderts wurden dort durch Menschen Wetterdaten ermittelt sowie das Wetter fast ohne Unterbrechungen beobachtet und dokumentiert. Die Wetterwarte Wasserkuppe, betrieben durch den Deutschen Wetterdienst mit ihren engagierten Wetterbeobachtern, leistete über viele viele Jahre einen wichtigen Beitrag für die Wettervorhersage, besonders im Hinblick auf die Fütterung von Wettermodellen mit verschiedensten Wetterdaten. Ebenfalls im Nowcasting und Warnmanagement waren die Meldungen essentiell, kündigen doch manche Wolkengattungen schon am Morgen ein gewisses Risiko für (schwere) Gewitter am Tage an, die von den Beobachtern erfasst und so an die Warnmeteorologen weitergemeldet wurden. Auch eine langjährige Klimareihe, beispielsweise bei den Schneehöhen und deren Verlauf in den letzten 100 Jahren wurde aufgebaut und penibel genau weitergeführt. Zwar machte die neue Technik auch vor der Wasserkuppe nicht Halt, so wurden schon Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchte auch automatisiert erfasst, dennoch mussten sich die Meteorologen vor Ort um die Erfassung von Schneehöhe, Niederschlag, Bewölkung und aktuellem Wetter kümmern, was nicht immer einfach war, wenn man sich dieses Bild aus dem Dezember 2018 anschaut. All das sollen seit gestern, 01.01.2020, vollautomatisierte Sensoren erfassen und natürlich die gleiche Datenqualität liefern, wie es die Beobachter konnten. Man denke an die Klimareihe. Darüber kann sich jeder sein eigenes Urteil bilden, ob das an einer solch exponierten Station und dem aktuellen Stand der Technik Sinn macht, wenn man doch auf diese Daten angewiesen ist.